Bauwesen

Eine der vielen technischen Neuheiten, die die Bevölkerung der südöstlichen Gruppe der TBK in ihr tägliches Leben einführte, war ein neuartiges Bauwesen. Dieses stellte sich in widerstandfähigen, leichten und einfach zu erichtenden Behausungen dar – sogenannte "ploszczadki". Die Idee zur Errichtung solcher Behausungen "wanderte" wahrscheinlich ein und wurde von der tripolnischen Kultur entlehnt. Zahlreich vorhandene Hinweise auf den Bau solcher Behausungen sind große Lössfragmente mit Spuren einer Holzkonstruktion (Abdrücke von Geflechten aus jungen Zweigen, Abdrücke von dicken Stämmen). Bei Ausgrabungsarbeiten wurden große Geröllhaufen, die ehemals die Grundflächen der Hütten bildeten, gefunden. Ihre Größe schwankt zwischen 10 und 20 m2. Das zu Bauzwecken verwendete Löss wurde mit Abfällen verstärkt, die beim Getreidedreschen entstanden (Schalen und Hülsen). Der Rohstoff (Löss) wurde in der Nähe der Siedlungsstellen abgebaut. Es wird vermutet, dass dicke Balken die tragende Konstruktion bildeten, zwischen denen gewebte Matten als Wände hingen, die in der letzten Bauphase mit einem Stroh - Lössgemisch abgedichtet wurden. Schließlich konnten die Behausungen noch durch Malerei, "wiechciowanie" oder Hinzufügen von dekorativen Gesimsen geschmückt werden.

Wiechciowanie – So bezeichnet man den Prozess der Bündelung von Löss oder Lehm zu Schmuckzwecken. Wahrscheinlich wurden hierzu Wedel aus dicken Gras oder Stroh verwendet.

Wahrscheinlich besaßen die Bauten dieses Typs eine Art Dachboden,der als Schlafplatz oder Vorratskammer genutzt wurde. Die Hütten waren mit einem Herd bzw. einer Kochstelle ausgestattet. Den Fußboden stellte eine Tenne dar.
Die Bevölkerung der großen Ansiedlungen in Ćmielów i Gródek am Bug baute auch große Vorratslager bzw. -löcher. Dies waren tiefe und einige Meter breite Gruben (häufig zweiteilig mit zwei Ebenen), die wahrscheinlich vor der Benutzung und Abdeckung ausgebrannt wurden, um die Vorräte vor Schädlingen und Feuchtigkeit zu schützen. Falsch ist meiner Meinung nach die Interpretation der Objekte dieses Typs als bewohnbare Erdlöcher. Die entdeckten Speisekammern haben meistens einen rechteckigen oder achteckigen Grundriss. Ihre Fläche schwankt zwischen 3 und 8m2.


Die Rekonstruktion einer Hütte des Neolithikums aus Krzemionka Opatowska


Aus Zweigen geflochtene und danach mit Lehm verklebte und verstärkte Hüttenwand


An solchen Orten könnte Brennholz angehäuft worden sein


Der Autor vor der Rekonstruktion einer Hütte


Wie man Dächer flechtet


So könnten die Umzäunungen der Behausungen ausgesehen haben


Gemeines Schilfrohr Phragmites communis – diese Pflanze wurde wahrscheinlich zum Flechten von Dächern sowie zur Verstärkung und Isolierung der Hüttenwände benutzt


Schilfrohrmatte


So könnte eine der letzten Bauabschnitte der Wände ausgesehen haben – mit Lehm verklebte Schilfrohrmatten


Echte Lehmstücke aus einer Hütte des Neolithikums – sichtbare Abdrücke der organischen Konstruktionselemente


Tenne - Boden einer Hütte des Neolithikums


Die Rekonstruktion einer Hütte des Neolithikums aus Krzemionka Opatowska

 
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