Steinbearbeitung

Abgesehen von dem Rohstoff Flintstein benutze die Bevölkerung der TBK zur Werkzeugproduktion Kalkstein, Kristallgestein und Sandstein. Diese Rohstoffe wurden aus entfernten Ort herangeschafft. Nach Gródek am Bug wurden diese durch Chełm und Rejowiec transportiert, stammten aber teilweise auch aus der Gegend von Trembowla. Nicht vergessen darf man auch Roztocze sowie die Kontakte mit Ćmielów und der Bevölkerung der tripolnischen Kultur. Das "Hauptlager" für Flinstein der Bevölkerung aus der Siedlungsstelle in Ćmielów waren jedoch die Świętokrzyski - Berge. Werkzeuge aus den oben genannten Rohstoffen unterscheiden sich nicht sehr von solchen aus Flintstein. Aus ihnen wurden Äxte, Schleifsteine und Stößel hergestellt. Unter den am meisten charakteritischen Formen muss man Steinäxte zu Kampf- und Schmuckzwecken mit knorrigem Griff erwähnen.
Aus Stein als Rohstoff wurden ebenfalls viele andere Gegenstände hergestellt, die oft in allgemeinen Darstellungen zu Steinprodukten übersehen werden. Dies sind unter anderem winzige steinerne Hobel, Nachahmungen steinerner Beile mit knorrigem Griff sowie Äxte aus Flintstein. Beide Nachahmungen, also die steinernen Spielzeugbeilchen, wurden wahrscheinlich aus Produktionsabfällen hergestellt, die während der Anfangsarbeiten mit dem steinernen Rohstoff, der prinzipiell für große Werkzeuge bestimmt war, anfielen. Nachahmungen von Flintsteinäxten wurden hingegen aus Schiefer hergestellt, der unter anderem zur Herstellung von Inkrustationsmasse verwendet wurde. Dies war ein leicht zu bearbeitender Rohstoff, was dazu führte, dass das Kind solche Spielzeuge selbst anfertigen konnte. Möglicherweise waren die Miniaturausgaben von Steinwaffen ein "Geburtstagsgeschenk", hergestellt von den älteren Geschwistern oder Eltern.
Außer "allgemein" zugänglichem Gestein wurden auch Fossilien verwendet. Ein Beispiel hierfür kann die während der Forschungen von S. Jastrzębski in Gródek am Bug gefundene Hälfte des Rostrums eines Belmeniten sein, das mit einer Reihe von Kerben geschmückt ist. Hat der urzeitliche Mensch das Belmenitenrostrum während des Pflügens im Frühjahr oder Sommer oder vielleicht beim Baden im nahegelegenen Fluss Bug gefunden? Es könnte sich auch um ein Andenken von einer weiten Reise handeln. Das werden wir nie genau erfahren, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass die "Wurzel" von Neugier und dem Willen zu Eigenbesitz dem menschlichen Gemüt schon immer zueigen war.

Die Bearbeitungsetappen von Flintsteinwerkzeug, unter anderem von Äxten, kann man wie folgt unterscheiden:
- Ausschlagen einer groben Form
- Zermalmen der Oberfläche des Halbprodukts
- Hinzufügen von Löchern mit einem Knochenbohrer
- Glätten und Schleifen

Ein steinerner Gegenstand erzeugte ein uns unbekanntes Prestige in der kulturellen Realität der TBK. Eine richtige Axt, immer durch den Schleier der "Mystik" bedeckt, war höchstwahrscheinlich der Traum eines jeden Jünglings in der Zeit vor Tausenden von Jahren, der ihrer Vorstellungskraft ständig Nahrung gab. Die Träume von Kindern wurden manchmal teilweise erfüllt, wenn die tönerne Nachahmung einer Axt den Weg in ihre kleinen Händchen fand. Aus dem gefundenen archäologischen Material können wir Schlussfolgerungen zu verschieden sozialen Sitten, wie beispielsweise Fürsorge und Aufsicht der einstigen Väter, Mütter und älteren Geschwister für die jüngeren Generationen ziehen. Ich denke, dass man diese Art von Schlussfolgerung nicht eine Überinterpretation oder Fantasie des Autors nennen sollte. Würde eine heutiges Kind des 21. Jahrhunderts, dass ein Gewehr in den Händen eines Mannes sieht, nicht auch eine exakte Kopie der Waffe für Erwachsene besitzen und mit ihm spielen wollen? Auf dieses Frage muss man wohl keine Antwort geben.



Steinäxte zu Kampf- und Schmuckzwecken mit knorrigem Griff


Rekonstruktion einer steinernen Axt



Fragment einer steinernen Axt


"Der Traum eines Steinzeitjungen"


Teilweise erfüllter Traum, leider klein und dazu noch aus Ton. (Teile von Miniaturäxten)


Steinerne Mahlschüssel der TBK


Amulett, Schmuck oder ein Andenken? Die Hälfte eines Belemnitenrostrums mit sichtbaren Einschnitten und Kerben


 
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