Webehandwerk
Die Webkunst der Bevölkerung der TBK, die große Siedlungsgebiete wie Ćmielów oder Gródek am Bug bewohnte, fand auf hohem Niveau statt und war eine der Hauptsäulen der damaligen Handwerkskunst. Dies bezeugen zahlreiche aufgefundene Webegewichte und Spindelringe, die oftmals auch reich verziert waren. Die Gewichte waren mit Löss verstärkt und besaßen eine nicht geringe Menge organischer Beimischungen. Sie besaßen oft eine zylindrische Form mit länglicher Öffnung oder die Gestalt einer kleinen Kugel. Die zylinderförmigen von ihnen hatten ungefähr eine Länge von 10 – 15 cm und einen Durchmesser von 4 – 7 cm; die etwas selteneren Kugelformen dagegen weisen nur einen Durchmesser von ungefähr 6 – 8 cm auf. Die Arbeiten an den Öffnungen der Gewichte, die gefertigt wurden, um eine Schnur oder einen Riemen hindurchzuführen, lassen auf den Versuch einer Verstärkung dieser schließen. Webegewichte sind oft gruppenweise angefunden worden; diese sind offensichtlich Überbleibsel vertikaler Webstellen. Die wesentlich häufiger gefundenen ringförmigen Gewichte wurden aus dem selben Lehm hergestellt und auf die selbe Weise gebrannt wie Geschirr. Einige der Gewichte wurden mit leuchtenden Ornamenten geschmückt, die manchmal die ganze Form abdeckten. Ornamentiert wurden auch die Ränder, die Nägel oder Schnüre. Kegelförmige Formen mit konkavem Grund, doppelte Kegelformen sowie schüsselförmige Ausprägungen sind am häufigsten anzutreffen. Ihr mittlerer Durchmesser bewegt sich zwischen 3,5 – 6,5 cm. Einige dieser Knochenwerkzeuge (Ahle, Pfriem, Schleifer aus Rippenknochen) könnten während der Arbeit an einem Webstuhl benutzt worden sein.
Eine Nadel aus Knochen und ihr Verwandter aus Brachsegräten
Rekonstruktion eines neolithischen Webstuhls (Krzemionki Opatowskie)
Eine neolithische Frau bei der Arbeit an einem Webstuhl und Kinder, die mit einer Spindel spielen
Tönerne Spindelringe der TBK
Löss – Rohstoff zur Herstellung von Gewichten zum Weben
Weberinnen bei der Arbeit